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Arthritis

Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich die Gelenke entzünden. Umgangssprachlich ist sie auch unter dem Namen Rheuma oder chronische Polyarthritis bekannt. Sie ist die Hauptform in der Gruppe der chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen (Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises), die auch die entzündliche Polyarthritis bzw. Polyarthropathien umfassen.
Das Immunsystem greift dabei das körpereigene Gewebe im Gelenk an, häufig die Gelenkinnenhaut. Das führt beim Betroffenen zu Schwellungen und Schmerzen.

Meist tritt rheumatoide Arthritis zuerst in kleinen Gelenken auf — etwa an den Zehengrundgelenken, den Fingergrund- oder Fingermittelgelenken. Grundsätzlich können aber alle kleinen sowie großen Körpergelenke für eine Entzündung anfällig sein. Die Ursachen für diesen Immunfehler sind noch nicht eindeutig geklärt. Neben der Autoimmunerkrankung können auch andere Formen der Arthritis auftreten, zum Beispiel die bakterielle bzw. infektiöse Arthritis, die durch Bakterien verursacht wird.

In Deutschland lebt ungefähr 1 Prozent der Erwachsenen mit Arthritis; Frauen sind dabei 2- bis 3-mal häufiger betroffen als Männer.
In der Regel tritt die Krankheit bei Frauen ab dem vierzigsten Lebensjahr auf, bei Männern im Durchschnitt ein Jahrzehnt später. Rheumatoide Arthritis kann jedoch in jedem Alter entstehen. Sind Kinder betroffen, spricht man von der juvenilen Poly-Arthritis.

Symptome der Gelenkentzündung

Arthritis gilt als schleichende Krankheit. Vereinzelt kommt es auch zu einer plötzlichen Erkrankung, bei der Symptome ganz unerwartet auftreten. Außerdem verläuft die Krankheit meist in Schüben. Es gibt also wochen- oder monatelange Phasen, in denen die Symptomatik stark ausgeprägt ist, und Phasen, in denen die Beschwerden nachlassen.

Die Symptome der rheumatoiden Arthritis im Überblick:

Bei rheumatoider Arthritis liegt oft eine symmetrische Verteilung vor. Das bedeutet, dass der Verlauf der entzündlichen Gelenkerkrankung auf beiden Seiten des Körpers gleichmäßig voranschreitet.

Abgrenzung zur degenerativen Gelenkerkrankung Arthrose

Es besteht ein Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis. Während Arthritis eine entzündliche Erkrankung des Immunsystems ist, liegt bei Arthrose häufig ein mechanischer Verschleiß des Gelenkknorpels vor. Ursachen dafür sind Altersabnutzung, Fehlstellungen, Instabilitäten oder Überbelastung der Gelenke. Zu den therapeutischen Maßnahmen, zum Beispiel bei Sprunggelenksarthrose, gehören neben den konservativen Maßnahmen die operativen Möglichkeiten, z.B. die Bandrekonstruktion bei Instabilität, die Korrektur einer Fehlstellung, eine Gelenkversteifung oder das Einsetzen einer Gelenkprothese.

Wie sieht die Behandlung bei Arthritis aus?

Rheumatoide Arthritis sollte möglichst schnell behandelt werden. Wird eine Therapie innerhalb von 3 bis 6 Monaten nach Eintritt der ersten Symptome begonnen, können die meisten Gesundheitsschäden und Folgekrankheiten abgewehrt werden. Mit den modernen Möglichkeiten kann die Krankheit sogar häufiger nahezu angehalten werden.

Lassen Sie sich bei auffälligen Symptomen — etwa einer Schwellung Ihrer Gelenke für mehr als 6 Wochen — unverzüglich von Ihrem behandelnden Arzt auf Arthritis untersuchen.

Bei der Diagnose Arthritis kommen dann mehrere Therapien infrage:

Häufig ist die Behandlung durch Medikamente, die eine Bekämpfung der Entzündung bewirken, der erste Schritt. Neben den klassischen NSAR und kortisonhaltigen Präparaten können sogenannte Basismedikamente die Zerstörung der Gelenke verlangsamen oder sogar aufhalten. Eine starke Wirkung besitzen Biologika. Bei einer durch Bakterien verursachten Infektion der Gelenke ist neben dem Einsatz von Antibiotika meistens eine sofortige Operation erforderlich.

Vielen Patienten wird außerdem eine Physiotherapie verschrieben sowie zu einer psychologischen Betreuung geraten. Sind die Gelenke bereits zu beschädigt, ist eine Operation sinnvoll. Mit einer gelenkerhaltenden Rekonstruktion oder einer Endoprothese, also einem künstlichen Gelenk, können die Schmerzen gelindert werden und die Gelenke bleiben beweglich.

Im Idealfall nehmen die betroffenen Patienten zudem selbst bestimmte Maßnahmen vor, um die rheumatoide Arthritis zu mildern. Die gezielte Bewegung der Gelenke ist z.B. hilfreich. Übergewicht sollte möglichst abgebaut und das Rauchen eingestellt werden.
Durch eine Umstellung der Ernährung können Sie entzündungsfördernde Botenstoffe im Körper mindern. Ratsam ist dabei:

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